Die Offenbacher Kickers haben sich beim stark besetzten Licher Hessen Cup, dem Hallenturnier in der Frankfurter Ballsporthalle, den vierten Platz erkämpft. Im kleinen Finale unterlag der OFC dem FC St.Pauli mit 1:2. Zuvor war den Kickers schon in der Vorrunde eine Überraschung gelungen, als sie den Champions-League-Achtelfinalisten Schalke 04 besiegen konnten. Die Offenbacher Fans mussten erstmals seit Jahren auf das Derby gegen Eintracht Frankfurt verzichten, die bereits in der Vorrunde ausgeschieden waren.

Zum Auftakt mussten die Kickers gegen den Titelverteidiger antreten. Der FC St.Pauli hatte im letzten Jahr das Turnier in der Ballsporthalle gewinnen können. Und der OFC wurde kalt erwischt. Schon nach 20 Sekunden zappelte der Ball das erste Mal im eigenen Tornetz. Einen Flachschuss von Naki aus halblinker Position konnte Maurice Paul im Offenbacher Tor nicht mehr klären.

In der 5.Minute legten die Norddeutschen nach. Der Schuss von Kalla landete zunächst an der Bande, doch im Nachsetzen erzielte Max Kruse das 2:0.  Und nur zwei Minuten später bereitete er auch das dritte Tor vor – Naki traf erneut. Die Kickers, die etliche Stammspieler schonten, hatten dem in der ersten Halbzeit nichts entgegen zu setzen. Erst nach der Pause wurde die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf besser und in der 14.Minute dafür belohnt. Mesic und Rathgeber scheiterten zunächst knapp, doch im dritten Versuch fand Stefano Cincotta die Lücke zum 1:3.

Noch blieb genügend Zeit, das Ergebnis zu korrigieren. Doch die Hoffnung währte nur eine halbe Minute lang, dann stellte Fin Bartels auf der Gegenseite den alten Abstand wieder her. Und damit nicht genug, drei Minuten vor dem Ende erhöhte Bastian Oczipka sogar noch auf 5:1. Das Spiel war entschieden!

Doch die Kickers zeigten Moral und kamen in der Schlussphase durch Daniel Henrich und Noyan Öz noch zu zwei weiteren Treffern – mit 3:5 musste sich der OFC dem Bundesligisten geschlagen geben.

Im zweiten Vorrundenspiel schafften die Kickers dann eine Überraschung.  Gegen Schalke 04 erwischte der OFC einen besseren Start als im Auftaktspiel, schon in der zweiten Minute gelang Nils Teixeira die Offenbacher Führung, in dem er aus spitzem Winkel den Schalker Schlussmann Lars Unnerstall tunnelte. Eine Minute später kam die Mannschaft von Felix Magath zum Ausgleich. Julian Draxler traf freistehend aus drei Metern nach Vorarbeit von Jurado.  Es entwickelte sich erneut eine abwechslungsreiche und von offensivem Angriffsfußball geprägte Partie, in der Marcel Stadel die Kickers in der 5.Minute wieder in Führung brachte – Rakitic hatte den Ball genau in seine Füße gespielt. Mit dem knappen Vorsprung endete die erste Hälfte.

Die Kickers kämpften um den Halbfinaleinzug und brauchten dafür einen Sieg. Das Glück aber stand ihnen zunächst nicht zur Seite. In der 15.Minute landete ein abgefälschter Torschuss von Lukas Schmitz unhaltbar für Tobias Wolf im Offenbacher Tornetz zum 2:2-Unentschieden. Die Kickers riskierten nun alles und wurden belohnt. Eine Minute vor Schluss gelang Marcel Stadel das 3:2, nachdem zuvor Mirnes Mesic noch gescheitert war.

Der viel umjubelte Siegtreffer sicherte Offenbach den Einzug ins Halbfinale, in dem Zweitligist Greuther Fürth der Gegner war. Das erste Tor fiel in der 10.Minute. Edgar Prib brachte Fürth kurz vor dem Seitenwechsel in Führung. Die Antwort der Kickers lies nicht lange auf sich warten. Kurz nach dem Seitenwechsel gelang Elton da Costa der Ausgleich. Der Brasilianer hatte einen Freistoß direkt verwandelt. Und nur eine Minute später war das Spiel komplett gedreht. Stefano Cincotta machte aus spitzem Winkel mit seinem zweiten Turniertor das 2:1. Doch kurz vor Schluss gelang den Fürthern noch der späte Ausgleich. Nach einem leichtfertigen Ballverlust im Offenbacher Spielaufbau nutzte Asen Karaslavov die Kontermöglichkeit zum 2:2-Endstand.

Die Entscheidung musste im Neunmeterschießen fallen, doch auch hier ging es in die Verlängerung, nachdem zwei Fürther und da Costa und Mesic für den OFC getroffen hatten. Schahin und Rathgeber, die zuvor noch gescheitert waren, trafen ebenfalls im zweiten Anlauf. Die Entscheidung fiel im fünften Duell. Während Stephan Fürstner für die Franken traf, scheiterte da Costa an Jasmin Fejzic.

Im kleinen Finale bekamen die Kickers dann gegen den FC St.Pauli die Chance zur Revanche für die Niederlage in der Vorrunde, konnte diese aber nicht nutzen. Durch Treffer von  Oczipka und Naki sicherte sich St.Pauli den dritten Platz. Den Kickers gelang kurz vor Schluss nur noch der Anschlusstreffer durch Rathgeber.