In einem hart umkämpften Spiel hatte Markus Husterer den OFC nach 19 Minuten per Kopf mit 1:0 in Führung gebracht, kurz vor der Pause gelang Leandro Grech der Ausgleich (40.Minute). In der zweiten Halbzeit hielt Robert Wulnikowski die Gastgeber zunächst im Spiel, als er einen Elfmeter von Marco Haller parierte, bevor Stefan Vogler in der 83.Minute der spielentscheidende Treffer gelang. „Natürlich freue ich mich über den Sieg. Man kann heute aber schon sagen, dass wir am Ende das nötige Quäntchen Glück hatten“, sagte OFC-Trainer Arie van Lent nach dem Spiel. Sein Aalener Kollege Ralph Hasenhüttl sprach sogar vom besten Auswärtsspiel seiner Mannschaft, seitdem er zu Jahresbeginn das Amt des Cheftrainers übernommen hatte.

Gänsehautatmosphäre schon vor dem Anpfiff im neuen Sparda-Bank-Hessen-Stadion. Fünf Minuten vor Spielbeginn wurde die neue Waldemar-Klein-Tribüne den Fans offiziell von Barbara Klein, der Frau des verstorbenen OFC-Ehrenpräsidenten Waldemar Klein, übergeben. Danach feierten die Kickers-Anhänger ihre neue Heimat, bis beide Mannschaften den grünen Rasen betraten.

In der Anfangsformation hatte Trainer Arie van Lent zwei Änderungen gegenüber dem Auswärtsspiel in Osnabrück vorgenommen. Für Stefan Hickl und Matthias Schwarz rückten die beiden wieder genesenen Elton da Costa (Muskelverhärtung) und Christopher Lamprecht (Grippe) ins Team.

Und Lamprecht war es auch, der nach 120 Sekunden für den ersten Schockmoment sorgte. Die Aalener Gäste reklamierten ein Handspiel des Offenbacher Verteidigers im eigenen Strafraum, doch der Pfiff von Schiedsrichter Malte Dittrich blieb aus. In der 6.Minute kamen die Gäste erneut, doch der Schuss von Marco Haller aus halblinker Position ging knapp am Tor von Robert Wulnikowski vorbei. Genauso wie in der 8.Minute, als Haller einen Freistoß von Martin Dausch per Kopf verlängerte und erneut das Offenbacher Tor verfehlte.

In der 12.Minute zappelte der Ball dann im Offenbacher Netz. Den Schuss von Stanislaus Bergheim hatte Wulnikowski mit den Fingerspitzen zunächst noch abgewehrt, doch Thorsten Schulz war zur Stelle und staubte aus vier Metern ab. Zum Glück für den OFC hatte der Schiedsrichter-Assistent an der Seitenlinie eine Abseitsposition gesehen, so blieb es zunächst beim 0:0.

Der OFC zeigte sich effektiver beim Verwerten der eigenen Tormöglichkeiten. Gleich die erste Chance führte zur Führung für die Kickers. Elton da Costa brachte einen Eckball in den Aalener Strafraum hinein, Markus Husterer stieg am höchsten und köpfte ins lange Eck zum 1:0 ein – das erste Saisontor des Offenbacher Verteidigers (19.Minute). Zwei Minuten später eine fast identische Situation von der anderen Seite. Wieder brachte da Costa den Eckball in den Strafraum hinein, diesmal jedoch streifte Lamprecht per Kopf um Zentimeter am Ball vorbei.

Der OFC war nach einer schwachen Anfangsviertelstunde nun endgültig im Spiel angekommen. Nach 28 Minuten wurde Testroet 20 Meter vor dem gegnerischen Tor gefoult, es gab Freistoß für Offenbach. Da Costa verwandelte direkt, sein Schlenzer senkte sich knapp über der Torlatte auf das Aalener Tornetz.

Kurz vor der Pause fiel dann doch noch der Ausgleich für die Gäste. Nach einem langen Ball in den Offenbacher Strafraum lauerte Leandro Grech am Fünfmeterraum und lupfte den Ball über Wulnikowski hinweg ins lange Eck zum 1:1 (40.Minute). Dabei blieb es bis zur Halbzeitpause.

Auch nach Wiederanpfiff kamen die Gäste besser ins Spiel. Doch Robert Lechleiter vergab in der 49.Minute aus aussichtsreicher Position. Sein Schuss streifte rechts am Offenbacher Tor vorbei. Fünf Minuten später wechselte Arie van Lent das erste Mal aus. Für Christopher Lamprecht kam Stefan Hickl ins Spiel.

Nach einer Stunde dann eine umstrittene Szene im Aalener Strafraum. Stefan Vogler ging nach einem Zweikampf mit Jürgen Mössmer zu Boden, doch auch hier entschied sich Schiedsrichter Malte Dittrich dazu, die Begegnung weiterlaufen zu lassen.

Das Niveau des Spiels hatte etwas nachgelassen, Torraumszenen gab es nur noch selten. In der 72.Minute tauchte Bergheim plötzlich aus sieben Metern frei vor Wulnikowski auch. Doch der Aalener wartete einen Moment zu lange und so bekam ein Offenbacher Verteidiger noch ein Bein dazwischen.

In der 75.Minute gab es dann Strafstoß für Aalen. Wulnikowski hatte Bergheim im Strafraum zu Fall gebracht. Doch der Offenbacher Schlussmann hielt den Elfmeter gegen Marco Haller.

Die Kickers fasten neuen Mut.  In der 80.Minute vergab der eingewechselte Hesse per Volleyabnahme nach Zuspiel von Testroet. Drei Minuten später war Testroet wieder der Vorbereiter. Diesmal lupfte er den Ball über sich selbst in den Lauf von Vogler, der plötzlich frei vor Daniel Bernhardt auftauchte. Aus sechs Metern tunnelte er den Aalener Schlussmann und machte somit den spielentscheidenden Treffer zum Offenbacher Sieg. Danach ließen sich die Kickers-Spieler zum ersten Mal vor der neuen Waldemar-Klein-Tribüne feiern.

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