Kickers werden Dritter beim Licher Hessen Cup – Hahn gewinnt Torjägerkrone
Die Offenbacher Kickers haben sich den dritten Platz beim Licher Hessen Cup 2012 erkämpft. Gegen durchweg höherklassige Gegner konnte der OFC überzeugen und feierte unter anderem Siege gegen den späteren Turniersieger Alemannia Aachen und den FSV Frankfurt. Höhepunkt war jedoch das 3:3 in der Vorrunde gegen Eintracht Frankfurt. Das Unentschieden konnten die Kickers-Anhänger ebenfalls wie einen Sieg feiern. Denn dadurch waren die Frankfurter vorzeitig ausgeschieden.
Das Turnier-Eröffnungsspiel durften die Kickers bestreiten. Gegner war Zweitligist Alemannia Aachen. In der ersten Halbzeit gab es nur einen Höhepunkt, das 1:0 für den OFC. Lars Bender traf aus halblinker Position nach Zuspiel von Stefan Vogler (5.Minute). Der Zweitligist war nun unter Druck, aber auch nach dem Seitenwechsel ließ der OFC nicht viel zu. Bei der größten Aachener Chance durch Albert Streit musste Daniel Endres im Kickers-Tor gar nicht eingreifen. Streits Schuss ging am Tor vorbei. Auf der Gegenseite vergab Yannik Sommer freistehend die Entscheidung. So blieb es weiter spannend. Erst in der 18.Minute lies Matthias Schwarz einen Aachener Verteidiger aussteigen und legte uneigennützig quer auf Vogler. Der musste nur noch einschieben zum 2:0. Aachen kam durch Timo Achenbach nur noch zum Anschlusstreffer, die Kickers gewannen mit 2:1.
Da die Alemannia im nächsten Gruppenspiel die Eintracht mit dem gleichen Ergebnis besiegen konnte, hatte der OFC es danach selbst in der Hand, den ungeliebten Rivalen vorzeitig aus dem Turnier zu schießen – dafür reichte schon ein Unentschieden im direkten Duell. Doch zunächst musste Daniel Endres sein ganzes Können aufbieten. Anthony Jung stand plötzlich frei vor dem Offenbacher Schlussmann. Doch Endres behielt die Ruhe und parierte den Schuss des Eintracht-Youngsters. Im Gegenzug machte es Pascal Testroet besser und traf mit einem Spannschuss ins rechte Eck zur Führung für den OFC. Diese hielt aber nur 25 Sekunden. Caio gelang der direkte Ausgleich für den Zweitligisten. Und kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit traf der Brasilianer erneut zum 2:1. Zu diesem Zeitpunkt waren alle drei Mannschaften in der Gruppe punkt- und torgleich.
Doch die Kickers kamen zurück und zeigten, wie man in der Halle spielen muss – mit der Bande. Testroet scheiterte zunächst, doch durch seinen Schuss an die Bande bekam Bender eine neue Chance und netzte zum 2:2 ein – der zweite Turniertreffer des 23jährigen. Und in der 17.Minute klappte es noch einmal mit anderen Protagonisten. Diesmal scheiterte Telch an der Bande, im zweiten Versuch traf André Hahn. 100 Sekunden vor dem Ende gelang Matmour der Ausgleich zum 3:3. In der packenden Schlussphase rettete Endres mit einer Glanzparade gegen Alvarez den Kickers einen Punkt und damit den Einzug ins Halbfinale als Gruppensieger vor Aachen. „Auf Wiedersehen“ skandierten die OFC-Fans in die Richtung der Frankfurter Anhänger. Die Eintracht war damit vorzeitig aus dem Turnier ausgeschieden.
Die Aufgaben für die Kickers blieben anspruchsvoll. Im Halbfinale traf die Mannschaft von Arie van Lent auf die TSG Hoffenheim. Nach drei Minuten ging der Bundesligist durch Musona mit 1:0 in Führung. Sommer und Testroet vergaben danach gute Möglichkeiten zum Ausgleich, nach den ersten zehn Spielminuten führte Hoffenheim knapp.
Doch die Führung hielt nicht mehr lange. 100 Sekunden nach Wiederbeginn traf Hahn nach Zuspiel von Testroet zum 1:1. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gab es Neunmeter für Hoffenheim nach einem Foul von Lamprecht an Schipplock. Doch Endres hielt den Schuss von Babel – die Entscheidung musste im Neunmeterschießen fallen. Daran konnte Pascal Testroet nicht mehr teilnehmen. Der Offenbacher Stürmer hatte sich kurz vor Spielende ohne Fremdeinwirkung des Gegners am rechten Knöchel verletzt und musste humpelnd das Spielfeld verlassen.
Auch im Neunmeterschießen verließ die Kickers das Glück. Christopher Lamprecht vergab den entscheidenden Strafstoß und scheiterte an Hoffenheims Torhüter Koen Casteels. Die Kickers unterlagen nach großem Kampf mit 4:5. Hoffenheim zog damit ins Finale ein, für Offenbach blieb, wie schon im Vorjahr, nur das „kleine Finale“ um Platz 3.
Damals unterlagen die Kickers dem FC St.Pauli, diesmal siegte der OFC gegen den FSV Frankfurt. Dabei hatte das Derby schlecht begonnen. Den ersten Treffer erzielten die Bornheimer nach fünf Minuten. Nach einem Freistoß von Yelen reagierte der Ex-Offenbacher Alexander Huber am schnellsten und schob aus kurzer Distanz zur Führung für den FSV ein. Nur eine Minute später profitierte André Hahn auf der Gegenseite davon, dass sein Schuss noch leicht abgefälscht wurde. Patrick Klandt im Frankfurter Tor hatte keine Chance – der Ausgleich für die Kickers. Und weitere 60 Sekunden später stocherte Lamprecht den Ball zum 2:1 erneut über die Linie. Stefan Kleineheismann und André Hahn konnten die Führung vor der Pause auf 4:1 ausbauen. „Die Nummer eins am Main sind wir“, feierten die Kickers-Fans ihre Mannschaft beim Seitenwechsel. Daran änderte sich auch in der zweiten Spielhälfte nicht mehr viel. Es kam sogar noch besser. Cincotta und Sommer erhöhten zwischenzeitlich sogar auf 6:1. Am Sieg änderten auch die beiden Treffer von Xaver Yelen nicht mehr viel. Mit 6:3 siegte der OFC.
Für den dritten Platz erhielten die Kickers eine Prämie von 1500 Euro. Bester Torschütze des Turniers wurde André Hahn mit vier Treffern.